Liebe Leserinnen und Leser,
die Universitäten und Hochschulen unseres Landes sind Motoren für Innovation und gesellschaftlichen Fortschritt.
Die Landesregierung hat erfreulicherweise teilweise erkannt, wie wichtig eine gute Ausstattung der Hochschulen ist. Die Investitionen in neue Gebäude und Laborausstattungen sind ein Schritt in die richtige Richtung. Die Erhöhung der Grundfinanzierung und die Schaffung zusätzlicher Professuren sind positive Entwicklungen, die unseren Universitäten und Hochschulen helfen, ihren Bildungsauftrag bestmöglich zu erfüllen.
Die Hochschulpolitik der aktuellen Landesregierung bleibt aber leider in vielen Bereichen hinter den Erwartungen zurück.
Ein zentraler Kritikpunkt ist die fehlende Nachhaltigkeit der Finanzierungsstrategie. Die Hochschulen benötigen Planungssicherheit, um Forschungsprojekte und Lehrprogramme langfristig zu gestalten und um qualitativ hochwertige Lehre und Forschung zu gewährleisten.
Auch das „Gießkannenprinzip“, beim wichtigen Wissenschaftsprogramm “Zukunft.Niedersachsen” ist ohne erkennbare Strategie des Wissenschaftsministeriums. Hierbei geht es um insgesamt eine halbe Millionen Euro, die in die Wissenschaft in Niedersachsen fließt. Unser Minister wird mit der fehlenden Strategie und Schwerpunktsetzung leider dieser Verantwortung nicht gerecht. In meiner letzten Rede im Niedersächsischen Landtag habe ich deshalb betont, dass es hier ein klares Konzept braucht, damit diese große Chance für unsere Forschung und Entwicklung auch genutzt werden kann.
Besonders wichtig ist aus meiner Sicht auch die Anpassung des Lehrdeputats. Das vor einigen Jahren unter den damals gegebenen Umständen, erhöhte Lehrdeputat muss dringend wieder, wie versprochen, gesenkt werden. Der Hochschulstandort Niedersachsen muss für Wissenschaftler attraktiv bleiben, wir dürfen nicht auf Grund schlechterer Rahmenbedingungen hochqualifizierte Wissenschaftler in besser aufgestellte Bundesländer verlieren.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die Landesregierung in der Hochschulpolitik die Potentiale nicht voll ausschöpft. Es gibt positive Ansätze, aber leider keine erkennbare Gesamtstrategie, die den Herausforderungen und Chancen für Niedersachsen gerecht wird. Eine zukunftsorientierte Hochschulpolitik muss langfristige Finanzierungsstrategien, bestmögliche Ausstattung und gute Arbeitsbedingungen für Wissenschaftler und unseren wissenschaftlichen Nachwuchs umfassen. Nur so können unsere Universitäten und Hochschulen ihre wichtige Rolle für Bildung, Forschung und gesellschaftlichen Fortschritt erfüllen.